Peak Shaving: Wie Batteriespeicher Lastspitzen reduzieren und Kosten senken
- Anna Herman-Czezuch
- 14. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. März
Unternehmen mit hohem Stromverbrauch stehen vor der Herausforderung, ihre Energiekosten zu optimieren. Ein bewährtes Konzept ist das sogenannte Peak Shaving, also die Reduzierung von Lastspitzen durch gezielte Nutzung von Batteriespeichern. Doch wie funktioniert das genau, und wann lohnt es sich für Privathaushalte?
1. Warum sind Lastspitzen problematisch?
In vielen Ländern und dabei auch in Deutschland werden Unternehmen nicht nur nach ihrem Gesamtstromverbrauch, sondern auch nach der höchsten abgerufenen Leistung („Peak Load“) abgerechnet. Das bedeutet: Selbst wenn ein Betrieb im Durchschnitt wenig Energie verbraucht, kann eine kurze, hohe Lastspitze die Stromkosten erheblich erhöhen.
Stellen wir uns ein Unternehmen vor, das tagsüber Maschinen betreibt. Morgens um 8 Uhr werden alle Geräte eingeschaltet, und der Stromverbrauch schießt für kurze Zeit in die Höhe. Das Problem: Selbst wenn der Rest des Tages wenig Strom verbraucht wird, wird die Rechnung oft auf Basis dieses kurzen Spitzenwerts berechnet.
2. Wie funktioniert Peak Shaving mithilfe von Batteriespeichern?
Peak Shaving basiert auf dem Prinzip, dass Batteriespeicher einspringen, sobald der Stromverbrauch eine kritische Grenze überschreitet. Die Umsetzung erfolgt in mehreren Schritten:
Lastüberwachung: Ein intelligentes Energiemanagementsystem misst kontinuierlich den Stromverbrauch.
Identifikation von Spitzenlasten: Wenn ein bestimmter Schwellwert überschritten wird, aktiviert das System den Speicher.
Energiebereitstellung: Die Batterie gibt kurzfristig Strom ab, sodass weniger Netzstrom bezogen wird.
Nachladung der Batterie: Nach Abklingen der Lastspitze wird der Speicher wieder gefüllt, idealerweise mit günstigem oder selbst erzeugtem Strom.
So wird statt teurem Netzstrom die Energie aus der Batterie genutzt. Der Netzbetreiber erkennt die Lastspitze nicht, da diese durch die Entladung der Batterie abgefangen wurde.
3. Wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen
Reduzierung von Netzentgelten: Viele Tarife basieren auf der maximalen Lastspitze. Geringere Peaks = niedrigere Kosten.
Effizientere Nutzung erneuerbarer Energien: PV-Überschüsse können gezielt zur Peak-Reduktion genutzt werden.
Stabilere Netzlast und bessere Planbarkeit: Unternehmen können Energieverbräuche optimieren und sich auf dynamische Tarife vorbereiten.
4. Ist Peak Shaving auch für Haushalte interessant?
Aktuell betrifft Peak Shaving vor allem Industriebetriebe und Gewerbekunden. Doch mit dem wachsenden Trend zu variablen Stromtarifen könnte es auch für private Haushalte mit Batteriespeichern in Zukunft relevant werden. Ab 2026 müssen alle Haushalte und Unternehmen mit einem Smart Meter auf die dynamischen Tarife umgestellt werden. Das bedeutet: Der Strompreis schwankt je nach Angebot und Nachfrage – und eröffnet dir so neue Sparmöglichkeiten.
Fazit
Für Unternehmen mit hohem Leistungsbezug ist Peak Shaving bereits eine bewährte Methode, um Energiekosten zu senken und gleichzeitig die Netzbelastung zu verringern. Doch mit der Einführung von dynamischen Stromtarifen und leistungsbasierter Abrechnung könnten diese Konzepte auch für private Haushalte immer relevanter werden – besonders für jene, die viel Strom auf einmal verbrauchen, wie etwa Besitzer von Elektroautos oder Wärmepumpen.
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